Samstag, 28. März 2009
Johannes 20, 29
...ist mein Konfirmationsspruch. "Selig sind die die nicht sehen und doch glauben". Hat mein damaliger Pfarrer für mich ausgewählt. Ein netter und doch autoritärer Mensch. Ob er ihn in weiser Voraussicht gewählt hat, kann ich nicht sagen...

...und doch passt er genau zu mir. Vertrauen aufzubringen war noch nie meine Stärke. Ich war erfahrungsbedingt immer schon vorsichtig. Ich brauche nunmal etwas Bestätigung, jemanden der auf mich zugeht, auf mich eingeht. Dir habe ich ab diesem denkwürdigen Tag zu 100% vertraut, habe gespürt wie sehr Du mich brauchst. Später habe ich es auch noch gespürt und doch auch mal gefragt, hinterher in einem Mail. Ich fand es immer wunderbar, dass Du von mir in den Schlaf gekuschelt werden wolltest, später habe ich Dir das geschrieben, wie schön ich das finde, dass Du das von mir empfangen magst - keine Antwort - ein "Ja, Du gibst mir so viel und ich liebe diesen Moment" hätte schon gereicht.

Du hast immer gesagt "Du musst schon sagen was Du willst" ich kann das aber nur bis zu einer gewissen Grenze, kann das oft nur andeuten was ich mir wünsche, weil ich auch das Gefühl haben möchte, das es auch Dein Wunsch ist, dass Du es von Herzen tust.

Ach hättest Du mir doch diese Bedienungsanleitung geschickt, hättest Du doch ein wenig geschrieben wie es für Dich ist, war das wirklich so viel verlangt. Du hattest ja begonnen, hast geschrieben gar nicht so einfach, das in Worte zu fassen und dann hatte ich Dich angerufen und es mir selbst vermasselt, aber Du wolltest noch mal darauf zurück kommen, bist Du aber nicht und ich hab nicht danach gefragt und stand wieder ohne Antworten da.

Und dabei wollte ich doch nur ein kleines bißchen Sicherheit. Als Du damlas zu mir sagtest "Wenn Du mich nicht interessieren würdest, würde ich gar nicht mit Dir reden" ...ich konnte nicht damit umgehen, und als ich das später mal erwähnte, hast Du mich zwar lieb gestreichelt, hast mich tröstend vielleicht auch entschuldigend angeblickt, gesagt hast Du aber nichts.

Ich verstehe nicht, warum Du mein Dilemma nicht verstehst. Irgendwann in der Zeit hast Du mir ein Stück Deines Vertrauens entzogen, auch dazu hast Du nichts gesagt, hast es einfach entschieden. "Weil Dir das nicht gut tut" hast Du damals gesagt. Woher wusstest Du was mir gut tut? Das hat mir nämlich gar nicht gut getan, entzogenes Vertrauen ist viel schlimmer als manches andere.

Du hast früher auch gesagt, dass dieses und jenes ok wäre für Dich, dass Du aber schon erwartest, dass ich es Dir erzähle. Warum gilt etwas für Dich, was für mich nicht gilt, nicht zählt, nicht wichtig ist, bin ich soviel weniger wert?

Warum kannst Du nicht ein wenig nachvollziehen, dass es für mich heftig war, als ich mich in dem anderen Portal angemeldet habe. Ich kann mit niemanden reden, wo soll ich denn hin mit meinen Fragen? Früher hast Du zu mir gesagt "Das was Du hast, hat niemand sonst, niemand, nur Du", hättest Du mir das nicht noch mal sagen können, etwas ausschmücken, mir einfach ein wenig von meinen Sorgen nehmen. Ist das alles so unverständlich wie ich mich fühle?

Nur einmal, nur ein einziges mal, durch meine Augen blicken, in mein Herz schauen, sich in meine Seele hineinversetzen.

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